Wiesbaden verstörend und Loreena McKennit

Ich war vom Gallus aus über Griesheim zum Wiesbadener Hauptbahnhof gefahren. Seltsam, die S-Bahn war der einzige Zug in der ganzen Bahnhofshalle mit ihren zehn Gleisen. Die Ankommenden verloren sich im Nu. Auf einmal war alles leer. Die Unterführung hinüber zu meiner Bushaltestelle war dunkel und nur durch schwarzrot besprühte Glasbausteine düster von außen beleuchtet. Oben die Häuser im Verfall begriffen bzw. Baustelle. Bin ich hier richtig?

Am Kurhaus legte sich das Unwohlsein dann bald. Die Sonne bestrahlte den Brunnen im Gegenlicht und ein leichter Wind bewegte die Fahne auf dem Kuppeldach. Schon lange vor Einlass bildeten sich Schlangen vor dem Kurparktor – dabei hatten doch alle schon Karten?! Loreena McKennit begann gegen Acht zu singen und füllte mit Ihrem Sopran das ganze Gelände. Zu blöd, das es nur Sitzplätze gab. Erst gegen Ende war es dunkel, eine Show fast ohne Lichteffekte, ungewöhnlich, heutzutage, aber angenehm.


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