Der Kühkopf ist ein Altrheinarm im Groß-Gerau. Bei einem Fotografengespräch am Kesselbruchweiher vor ein paar Wochen wurde er mir empfohlen: es gäbe viele Vögel und Insekten. Jörg hatte vor Zeiten auch einmal von einem Spaziergang dort erzählt, es sollte sehr schön sein.

Heute morgen war ziemliche Suppe draußen. Aber im Radio meinten sie, es würde nachmittags aufklaren. Nebel hat ja auch etwas, so aus fotografischer Sicht. Also machte ich mich nach dem Reifenwechsel gegen Elf auf Richtung Ried.

An der Brücke in Erfelden rüber zum Kühkopf hingen Spinnweben voller Tautropfen.

Der Rundweg über den Blaukehlchenweg dauerte gemütliche anderthalb Stunden. Zuerst ging es entlang einer Streuobstwiese, selbst am Waldrand wuchsen noch Apfelbäume. Geerntet wird anscheinend nicht. Die Äpfel lagen haufenweise auf dem Boden. Dann ging es hinein in den Wald. Es rauschte im Walddach. Was sich wie Regen anhörte, waren fallenden Blätter. Was mir auffiel war der Duft. An jeder Ecke roch es nach einer anderen Sorte Wald. Mal frisch, mal herbstlich.

Genug hatte ich noch nicht und fuhr weiter zum Schusterwörth. Dort fließen Altrhein und „Neurhein“ wieder zusammen. Vom Damm hat man auf der rheinabgewandten Seite einen weiten Blick ins herbstlich bunte und neblige hessische Ried. Aus dem Grau des Nebels stechen die Farben der Bäume hervor.

Ach ja, das Wetter klarte an diesem Tag leider nicht mehr auf. Es war aber trotzdem ein schöner Tag.